Dein Weg in den Polizeiberuf

Wie werde ich
Polizist/-in

Polizist/-in zu werden bedeutet, Verantwortung für Sicherheit, Recht und Ordnung zu übernehmen – für die Menschen und das Gemeinwesen. Die zweijährige polizeiliche Grundausbildung vermittelt dir das Wissen, die Fähigkeiten und die Haltung, die du im Polizeialltag brauchst.
Polizeibeamte sitzen in einem Klassenzimmer und hören einer Person vor einem großen Bildschirm zu.

Ablauf 2-jährige Ausbildung

Polizeiausbilder in neongelbem T-Shirt hält Schulung für eine Gruppe von Polizisten in Trainingshalle.
Ablauf 2-jährige Ausbildung

Dein Weg in den Polizeiberuf

Die Ausbildung zur Polizistin oder zum Polizisten ist praxisnah und anspruchsvoll. Sie findet an zwei Lernorten statt – an der Zürcher Polizeischule (ZHPS) und in deinem Polizeikorps.

1. Jahr – Polizeischule (ZHPS)

Das erste Jahr umfasst 36 Schulwochen, 9 Wochen Praktikum im eigenen Korps, eine Woche Vorprüfung und fünf Wochen Ferien. Rund die Hälfte der Ausbildungszeit findet ausserhalb des Schulzimmers statt – mit praxisorientierten Blockwochen und Kursen in Bereichen wie Sicherheitspolizei, Ordnungsdienst, Verkehr, Fahrausbildung, Sport, Schiessen, Selbstverteidigung oder Polizeipsychologie. Das Jahr endet mit der Vorprüfung der eidgenössischen Berufsprüfung, einer schweizweit einheitlichen Prüfung zur Überprüfung der Einsatzfähigkeit.

2. Jahr – Praktische Ausbildung im Korps

Im zweiten Jahr arbeitest du im Alltag deines Korps mit, setzt das Gelernte praktisch um und schliesst die Ausbildung mit der Hauptprüfung der eidgenössischen Berufsprüfung ab.

Ausbildungskonzept der ZHPS
  • Fachleute aus der Praxis garantieren eine handlungs- und kompetenzorientierte Grundausbildung.
  • Theoretische und rechtliche Grundlagen werden solide vermittelt und individuell verarbeitet.
  • Die Schulleitung begleitet und unterstützt die Aspirantinnen und Aspiranten persönlich.
  • Das Ampelsystem sorgt für frühes Erkennen von Leistungsproblemen.
  • Unterricht in kleinen Klassen (max. 24 Aspiranten/-innen).
  • Individuelle Förderung und Reflexion des eigenen Lernprozesses sind zentrale Elemente.
Ablaufstufen der Ausbildung

Anlernstufe

Hier erwirbst du das grundlegende Wissen und Können für den Polizeiberuf.
Formen: Blockunterricht, Kurse

Festigungsstufe

Das Gelernte wird im geschützten Rahmen fächerübergreifend geübt und vertieft.
Formen: Blockunterricht, Kurse, praktische Übungen, Praktikum im ersten Ausbildungsjahr

Anwendungsstufe

Du überträgst dein Wissen und Können auf die Praxis im Korps.
Formen: Praktikum im zweiten Ausbildungsjahr

Lern- und Ausbildungsprozess

Reflexion und Weiterentwicklung

An der ZHPS gehört Reflexion zum Lernen: Du hältst deine Fortschritte und Erkenntnisse regelmässig im persönlichen Portfolio fest. Dieses begleitet dich durch die gesamte Ausbildung.

 Inhalt 1.Ausbildungsjahr

Fächer im ersten Ausbildungsjahr

Die Polizeiausbildung an der ZHPS ist breit aufgebaut. Sie vereint Theorie, Praxis und persönliche Entwicklung. Im ersten Jahr wirst du in rund 50 Fächern aus acht Bildungsbereichen unterrichtet – vom rechtlichen Fundament bis zum taktischen Einsatztraining.

Die Fächer sind so gestaltet, dass sie sich gegenseitig ergänzen und Schritt für Schritt zu den polizeilichen Kernkompetenzen führen: sicher handeln, klar kommunizieren, rechtlich korrekt entscheiden, professionell dokumentieren und das eigene Handeln reflektieren.

Die acht Bildungsbereiche

1. Allgemeinbildung

Fächer wie Deutsch, Englisch, Staatskunde, Informatik und Ortskenntnisse schaffen die Basis für klare Kommunikation und ein gutes Verständnis des gesellschaftlichen Umfelds.

2. Allgemeine Polizeifächer

Hier lernst du die Grundlagen polizeilichen Handelns – etwa in Polizeipsychologie, Rapportlehre, Community Policing, Berufsethik, Funk oder Öffentlichkeitsarbeit.

3. Recht

Die rechtlichen Fächer sind das Fundament jeder polizeilichen Tätigkeit. Du befasst dich mit Strafrecht, Strafprozessrecht, Polizeirecht, Menschenrechten und weiteren relevanten Gesetzen.

4. Sicherheit

In Kursen zur Sicherheitspolizei, zum Ordnungsdienst und zu Grosseinsätzen übst du taktisch korrektes und verhältnismässiges Vorgehen.

5. Verkehr

Du lernst, wie du Verkehrskontrollen durchführst, Unfälle aufnimmst und korrekt rapportierst. Themen wie Strassenverkehrsrecht, Verkehrsunfall-Sachbearbeitung oder Fahrausbildung gehören dazu.

6. Kriminalistik

In kriminaltaktischen und kriminaltechnischen Übungen lernst du, Delikte zu erkennen, Spuren zu sichern, Befragungen zu führen und erste Ermittlungen korrekt einzuleiten.

7. Sport & Gesundheit

Fit und belastbar zu bleiben, ist im Polizeiberuf zentral. Fitness, Erste Hilfe, Rettungsschwimmen und Sportfachkurse fördern Ausdauer, Kraft und Teamgeist.

8. Einsatztraining

Im praktischen Einsatztraining übst du das Verhalten in anspruchsvollen Situationen. Dazu gehören Persönliche Sicherheit, Schiessen und das taktisch richtige Vorgehen in realistischen Szenarien.

Inhalt 1. Ausbildungsjahr

Polizisten in blauen Uniformen bei einem Schießtraining, Fokus auf Ausrüstung und Taser am Gürtel eines Polizisten.

Die Berufsprüfung

Die Berufsprüfung Polizist/-in

Der Abschluss deiner Ausbildung

Am Ende der zweijährigen Grundausbildung steht die Hauptprüfung der eidgenössischen Berufsprüfung Polizist/-in mit Fachausweis – ein anerkannter, geschützter Titel des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI).
Mit dem Bestehen dieser Prüfung erlangst du den offiziellen Abschluss deiner Ausbildung und bist bereit für den verantwortungsvollen Einsatz im Polizeidienst.

Aufbau der Berufsprüfung

Die Berufsprüfung besteht aus mehreren Qualifikationsverfahren, die sich über beide Ausbildungsjahre erstrecken. Sie überprüft sowohl Fachwissen als auch die praktische Handlungskompetenz.

Erstes Ausbildungsjahr

  • Schulzeugnis: In allen Bildungsbereichen müssen genügende Leistungen erreicht werden.
  • Praktikum: Das erste Korpspraktikum wird bewertet und fliesst in die Gesamtbeurteilung ein.
  • Vorprüfung (Einsatzfähigkeit): Diese schweizweit einheitliche Prüfung testet das Zusammenspiel von Recht, Taktik und Kommunikation. Sie umfasst drei Prüfungsteile: Angewandtes Recht / Schaltersituation / Polizeieinsatz.

Zweites Ausbildungsjahr

  • Korpsinterne Leistungsanforderungen:
    Während der praktischen Ausbildung werden berufliches Verhalten, Fachkompetenz und Teamfähigkeit beurteilt.
  • Hauptprüfung der Berufsprüfung:
    1. Portfolio (schriftlich): Reflexion des eigenen Lern- und Entwicklungsprozesses.
    2. Präsentation und Fachgespräch (mündlich): Vorstellung des Portfolios und Beurteilung der beruflichen Handlungskompetenz.
Das Ampelsystem – Transparente Leistungsbewertung

Die ZHPS verwendet ein Ampelsystem, um den Lernfortschritt sichtbar zu machen:

  • Grün: Alle Anforderungen erfüllt – weiter so!
  • Gelb: Einzelne Bereiche ungenügend – individuelle Fördermassnahmen folgen.
  • Rot: Mehrere Bereiche ungenügend – individuelle Massnahmen, Wiederholung oder Ausbildungsabbruch möglich.

Dieses System dient als Frühwarn- und Unterstützungstool – mit dem Ziel, alle Aspirantinnen und Aspiranten optimal auf die Prüfung vorzubereiten.

Ein eidgenössisch anerkannter Abschluss

Die Berufsprüfung Polizist/-in ist der erste Abschluss in der höheren Berufsbildung. Sie öffnet Türen für weitere Spezialisierungen und Führungsfunktionen innerhalb der Polizei.
Mit dem Fachausweis in der Hand bist du bereit, Verantwortung zu übernehmen – für Sicherheit, Recht und Ordnung in deinem Korps und für die Menschen, die du schützt.

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Polizist/-in zu werden bedeutet, Verantwortung für Sicherheit, Recht und Ordnung zu übernehmen.
Attila Lakatos
Dienstchef schulverwaltung (ZHPS)